An diesem Samstag beteiligten sich die Amnesty HSG Mainz und Mitglieder von Amnesty Wiesbaden an der Demonstration von Free Palestine Mainz. Gemeinsam mit geschätzt 150 weiteren Demonstrierenden marschierten wir vom Hauptbahnhof bis zum Staatstheater und setzten ein klares Zeichen gegen den Genozid und die akute Aushungerung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen.
Der Grundsatz „Nie wieder“ wird seit 22 Monaten in Gaza vor allen Augen gesprengt: Fast die gesamte Bevölkerung wurde mehrfach aus ihren Wohnungen vertrieben, mehr als zwei Drittel aller Gebäude – darunter Wohnhäuser, Krankenhäuser, Schulen und Gotteshäuser – wurden zerstört. Zehntausende Zivilist*innen wurden getötet, weit über 100.000 wurden verletzt und Zehntausende werden weiterhin vermisst. Nun droht die gezielte Aushungerung der gesamten Bevölkerung, während dutzende Hilfesuchende täglich an sogenannten „Hilfstationen“ von einer US-amerikanischen und israelischen Initiative massakriert werden. Heute befürworten Vertreter*innen der israelischen und US-amerikanischen Regierungen öffentlich die ethnische Säuberung Gazas, während Siedlergewalt und Pogrome sich im Westjordanland weiter ausbreiten.

Bei Amnesty stellen wir uns klar gegen diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit und das internationale Gesetz – ebenso wie gegen ihre institutionelle Unterstützung und das anhaltende Schweigen in Deutschland. Mit unserem Banner „STOPPT DEN GENOZID IN GAZA“ in den vorderen Reihen des Demonstrationszuges forderten wir lautstark einen sofortigen Waffenstillstand in Gaza, ein Ende der deutschen Waffenexporte nach Israel und den uneingeschränkten Zugang zu humanitärer Hilfe und lebensnotwendigen Hilfsgütern für die Menschen in Gaza. Auf dieser Demonstration verteilten wir Amnesty-Taschen mit Wassermelonen, um unsere Solidarität zu zeigen, und vertieften den Austausch mit weiteren lokalen Aktivist*innen, die kompromisslos für die Rechte aller Menschen eintreten.

Am Staatstheater Mainz fand die Demonstration ihren Abschluss, wo eine von Free Palestine vorbereitete Gedenkstätte für die Opfer Gazas errichtet war. Diese Ausstellung brachte uns nicht nur die Namen und Gesichter einzelner Menschen – Kinder, Student*innen und Ärzt*innen – näher, sondern machte die Wunden und Verluste Gazas unmittelbar im Mainzer Stadtzentrum erfahrbar. Gaza ist nicht fern oder fremd, wie wir es uns manchmal einreden – es ist sichtbarer Teil unserer Realität.
Wir danken allen, die diese Demonstration organisierten und mit uns auf der Straße waren – für Gerechtigkeit, für Menschlichkeit, für ein Ende des Schweigens und ein besatzungsfreies und sicheres Palästina. Wir bestätigen abschließend den Aufruf an alle Personen, die noch nicht dabei waren: Schließt euch an!
