1. Mai – Tag der Arbeit in Mainz

Am 01. Mai hat unsere Amnesty International Hochschulgruppe Mainz sich der Demonstration vom Maibündnis Mainz und dem DGB angeschlossen. Unter dem Motto: “Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich – Solidarisch gegen Sozialabbau, Hochrüstung und Faschismus”, haben sich die Demonstrierenden am Donnerstagmorgen am Mainzer Hauptbahnhof getroffen, um mit Kundgebungen und einem Demonstrationszug durch die Alt- und Neustadt die Mainzer*innen an die Ausbeutung von Arbeiter*innen, die katastrophalen Arbeitsbedingungen und die Repressionen von Gewerkschaften und Arbeiter*innenaufständen auf dem ganzen Globus zu erinnern.

Wer sich gewerkschaftlich engagiert, sich für faire Löhne und gerechte Arbeitsbedingungen einsetzt, lebt in vielen Ländern gefährlich. Dabei ist das Recht, Gewerkschaften zu bilden und ihnen beizutreten, in internationalen Menschenrechtsabkommen festgeschrieben.

Darüber hinaus werden Arbeitnehmer*innenrechte häufig nicht beachtet und es kommt in vielen Teilen der Welt zu einer Vielzahl von Menschenrechtsverletzungen, die mit den Arbeitsbedingungen zusammenhängen.

Artikel 23 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte besagt: Jeder Mensch hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit. Jeder Mensch, ohne Unterschied, hat das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Jeder Mensch, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihm und der eigenen Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert, gegebenenfalls ergänzt durch andere soziale Schutzmaßnahmen. Jeder Mensch hat das Recht, zum Schutz der eigenen Interessen Gewerkschaften zu bilden und solchen beizutreten.

Wir riefen außerdem dazu auf, Briefe nach Côte d’Ivoire zu senden, in denen wir die Freilassung eines zu Unrecht inhaftierten Gewerkschafters fordern: Ghislain Duggary Assy leitet die Kommunikationsabteilung der Lehrer*innengewerkschaft Mouvement des Enseignants pour la Dynamique de la Dignité. Er wurde in der Nacht vom 2. auf den 3. April von vermummten Männern in seinem Haus festgenommen. Zuvor hatte ein Bündnis aus Lehrer*innengewerkschaften zu einem Streik am 3. und 4. April aufgerufen, um unter anderem eine Erhöhung der vierteljährlichen Zulagen zu fordern. Am 4. April erging Anklage gegen Ghislain Duggary Assy. Er soll eine kollektive Aktion von Staatsbediensteten jenseits des gesetzlich zulässigen Rahmens organisiert und “die Arbeit des öffentlichen Dienstes behindert” haben. Am 8. April wurde er zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Setze dich hier für Ghislain Duggary Assy ein.

HOCH DIE INTERNATIONALE SOLIDARITÄT!

12. Mai 2025